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Tagblatt vom 12.5.2001, Neutoggenburg
Geschichten
von Bergen und Rettung
Säntis-Schwebebahn AG hat ein erstes Büchlein herausgebracht
mit dem Titel «Berge und Rettung»
Die Säntisbahn ist unter die Verleger gegangen. Sie hat im Eigenverlag
ein erstes Buch einer Reihe herausgegeben. Heinrich Kuhn, der Schriftsteller
aus Gais, hat einen Teil des Buches über «Berge und Rettung»
selber verfasst und den Rest redigiert. Hansruedi Buob, St. Gallen, ist
der Gestalter.
Hans Hürlemann
Schwägalp/Säntis. Schon vom Parkplatz bei der Talstation der
Säntisbahn her hörte man Walter Alders Hackbrett. Er sass in
der Ecke einer Seilbahnkabine, deren Tür offen stand, damit die Gäste
wussten, wohin sie sich zu wenden hatten. Der Marketingleiter Ueli Fitzi
hatte zu einer Buchvernissage eingeladen. Es ging um das erste Werk einer
geplanten Reihe von Publikationen der Säntis-Schwebebahn AG mit dem
Titel «Berge und Rettung».
Zwischen Himmel und Erde
Die Kabine rauschte bergwärts, die Bar in der Mitte begann sich
sanft zu drehen. Das hat Vorteile, denn so kann man warten, bis die Lieblingshäppchen
vor der Nase vorbeifahren. Besonders bequeme Leute setzen sich auf die
gepolsterte Bank der Bar und lassen sich so mühelos das Panorama
vorführen. Das hat nur dann gewisse Grenzen, wenn kein Panorama da
ist. Beispielsweise im Nebel, wie auf der zweiten Hälfte der Fahrt
am Donnerstagabend. Dafür aber wurde man nicht von der wohlgesetzten
Ansprache Heinrich Kuhns abgelenkt, der Absicht und Entstehungsgeschichte
des sorgfältig gestalteten, 95 Seiten starken Werks vorstellte. Es
sei ausnahmsweise einmal kein Bildband über den Säntis, begann
er, dafür aber ein Textbuch mit Bildern, das schwergewichtig Informationen
enthalte weit über die Anliegen des Kreises der Berg- und Wanderfreunde
hinaus, denn hier werde ein gesamtgesellschaftliches Thema abgehandelt,
sagte Heinrich Kuhn. Die Texte im Büchlein liessen sich zwei Ebenen
zuordnen, der reinen Information über den Berg, seinen Einrichtungen,
bis zu Problemen und der Entwicklung und den Strukturen der Rettungsorganisationen,
also der Rega und des SAC.
Geschichten erzählen
Die zweite Ebene habe ihn ganz speziell fasziniert, erklärte
der Referent. Da gehe es um Anekdotisches, um Episoden aus dem Alltag
der beteiligten Organisationen und ihrer Funktionäre, also um zutiefst
Menschliches und allzu Menschliches. Die Kapitel dazu sind überschrieben
mit «Säntis» und «Rega», aus der Feder Heinrich
Kuhns. This Isler befasst sich mit Vergangenheit und Gegenwart der Bergrettung
im Kapitel «SAC». Ein ganz besonderer Abschnitt ist den Bergmalern
gewidmet, verfasst von Godi Egger, und das exotischste Kapitel von Gyaltsen
Gyaltag «Tibet - Land zwischen Vergangenheit und Zukunft»
versucht einen Bogen zu schlagen zu Bergmenschen aus einem ganz anderen
Kulturkreis, die aber als Flüchtlinge im Gebiet um den Säntis
herum eine neue Heimat gefunden haben. Am 18. Mai wird eine Ausstellung
zum Thema des Buches in den Räumen der Säntisbahn eröffnet.
Sie dauert bis 21. Oktober. Während dieser Zeit sind zahlreiche Demonstrationen
und Referate geplant, über die ein Prospekt Auskunft gibt.
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